Dienstag, 12. November 2013

Salvador da Bahia - das alte Herz Brasiliens

Salvador da Bahia - das alte Herz Brasiliens! Diese berühmte, drittgrößte Stadt Brasiliens ist die letzte Station auf meiner Reise durch Brasilien. Ich habe ein Zimmer zur Seeseite - und schaue morgens von meinem Balkon aus auf die weite Bucht und den Hafen von Salvador.

Salvador war einst die größte Stadt des südlichen Kontinents und lange Zeit Hauptstadt der portugiesischen Kolonie. Noch heute sind prachtvolle große und kleine Häuser im Kolonialstil das Wahrzeichen Salvadors.

Ich logiere direkt in der Altstadt, in der "Pelourinho", und zwar in der Rua Sao Antonio. Hier sind zahlreiche Häuser frisch renoviert oder werden gerade instand gesetzt, besonders die wunderschönen Fassaden. Salvador putzt sich mächtig raus für die Fußball - WM 2014, das ist auf vielen Schildern zu lesen.
Aber auch ohne WM hat sich Salvador seit vielen Jahren zu einem touristischen Zentrum entwickelt. Die Altstadt ist fest im Griff touristischer Animation und Angebote.

Ich wurde vielfach gewarnt, Salvador sei nicht sicher, sogar besonders gefährlich. Fotoapparate und Rucksäcke sollte man also nicht tragen. Ich habe mich nicht daran gehalten, nur die übliche Vorsicht walten lassen, wie es in allen Großstädten der Welt angezeigt ist, und keinerlei schlechte Erfahrung gemacht.
Dies gilt übrigens für Brasilien insgesamt. Gewiss ist in einem Land mit solch einem sozialen Gefälle die Alltagskriminalität hoch. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man sich als Tourist nun überall als "Freiwild" fühlen muss - allenfalls der Geschäftemacher und Andenkenverkäufer. Ich bin jedenfalls hier in Salvador ebenso wie in anderen Städten überall hin gegangen, wo ich hin gehen wollte. In manche üble Ecken wollte ich gar nicht.
Die Plätze, gesäumt von Kirchen, Museen und vielen anderen repräsentativen Gebäuden versetzen mich in Staunen. Ich bummle gerne durch die Straßen und sehe mir das bunte Treiben an. Besonders die "Baianas" in der traditionellen Tracht der befreiten Sklavin lassen sich gerne gegen einen Obolus fotografieren.
Imposant ist der Palacio Rio Branco, der alte Gouverneurspalast, einst bewohnt von den Repräsentanten der Krone Portugals. Sie hatten wahrlich einen guten Ausblick auf "ihr" Reich!
Salvador ist vom Meer von drei Seiten umschlossen, so hat man immer wieder einen wundervollen Ausblick über die weite Bucht mit all ihren Schiffen.
Ich fahre mit dem Fahrstuhl aus der Altadt hinunter zum Hafen, zum Terminal der Fähren. Hier kann man zum gegenüberliegenden Ufer und zu einigen Inseln fahren. Besonders beliebt ist die Strand- und Ferieninsel Morro de Sao Paulo. Da ich am Wochenende hier bin, drängen sich die Urlauber an der Fähre bzw. dem Schnellboot nach Morro - wer es sich denn leisten kann.
Der hier wohl weniger, aber sein Fang sieht doch gut und reichlich aus.
An der zentralen Praca da Sé findet sich nun nahe des Denkmals seiner ehemaligen Unterdrücker die Statue des Zumbi dos Palmares, Symbol des ersten Sklavenaufstandes im Salvador des 17. Jahrhunderts. Die Kolonialgeschichte ist in der Stadt durchaus präsent.

Dennoch herrscht ein munteres, buntes Leben und Treiben, besonders abends, wenn es draußen kühler wird. Mittags kann es in dieser tropischen Stadt trotz Atlantik-Nähe sehr heiß sein - ich habe es erfahren. Aber abends wird Musik gemacht, gesungen, getanzt, getrunken. Es finden sich all die Hautfarben, die zu Brasilien eben gehören, hier insbesondere die Schwarze. Salvador ist das alte, schwarze Herz Brasiliens - wunderschön.
Für mich bedeutet es den Abschied von einem großartigen Land mit freundlichen, offenen, fröhlichen und liebenswerten Menschen. In Salvador hätte ich es gut und gerne noch ein paar Tage ausgehalten. Aber so kehre ich voller guter neuer Eindrücke aus einem Land zurück, das nicht nur würdiger Gastgeber einer Fußball-Weltmeisterschaft sein wird  - und es wird alles bestens klappen, da bin ich mir sicher, viel zu gut bewältigen Brasilianer ihre Aufgaben und Probleme mit Beharrlichkeit, Lockerheit und, wenn es sein muss, auch Nachdruck, siehe die Demonstrationen.
Bei mir ist neben der Bewunderung, dem Wohlgefühl und den herrlichen Eindrücken und Erlebnissen in Natur und Kultur auch der Respekt gewachsen - Respekt für ein Land, das so groß und reich und vielfältig ist wie ein ganzer Kontinent.

Auch diesmal gibt es hier ein Webalbum Salvador, das noch mehr Fotos zeigt.


Damit beende ich dieses Reiseblog Brasilien. Von Salvador geht es abends direkt nach Lissabon und weiter in die Heimat. Es war eine tolle Reise, und ich hoffe, es macht Spaß, dieses Reiseblog zu lesen und die Bilder anzusehen. Vielleicht motiviert es den einen oder die andere ja zu einer eigenen Reise nach Brasilien...


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